Die Gründerzeit Laut mündlicher Überlieferung wurde der Musikverein im Jahre 1872 gegründet. Auf diese mündl. Überlieferung muß zurückgegriffen werden, da am 26. April 1945 während der Kampfhandlungen in Fützen das Schul- und Rathaus abbrannte. Sämtliche Aufzeichnungen vielen diesem Brande zum Opfer. Gründer des Musikvereins soll ein gewisser Nikolaus Gleichauf gewesen sein, der zugleich das Amt des Dirigenten übernommen hatte. Auf dem Bild von 1882 ist er in der vordersten Reihe von links nach rechts an 5. Stelle abgebildet. Die nötigen Kenntnisse sollen sich einige Mitglieder der Kapelle in der benachbarten Schweiz in Schleitheim erworben haben. Das damalige Schleitheim muß ein Mekka der Blasmusik gewesen sein, denn in vielen Chroniken aus unserer Raumschaft ist zu lesen, daß die Dirigenten und Mitglieder das Musizieren in Schleitheim erlernt haben. Die älteste Veröffentlichung konnten wir im Bonndorfer Anzeiger ausfindig machen, wo der Lindenwirt Adolf Meister von Achdorf zu einer Musikveranstaltung mit dem Musikverein Fützen auf den 3. Juni 1875 einlädt. Eine weitere öffentliche Anzeige im Bonndorfer Anzeiger vom 14. Juli 1875 lud zu einer musikalischen Unterhaltung mit dem Musikverein Fützen und dem Gesangverein von Weizen ins Gasthaus „Zum Weizenerhäusel“ ein. Bereits im Jahre 1878 wurde am 22. September das Fest der Fahnenweihe gefeiert. Im Bonndorfer Anzeiger war zu lesen: „Nach dem lobenswerten Beispiele vieler anderer Orte vereinigten sich Frauen und Jungfrauen von Füetzen, um für den dortigen Musikverein eine Fahne zu stiften“. Der Musikverein Schleitheim trat ebenfalls an diesem Fest auf, was die guten nachbarschaftlichen Beziehungen unterstreicht. Das gelungene Fest wurde im Bonndorfer Anzeiger wieder gewürdigt. Dort konnte man lesen: „Mit klingendem Spiele zogen im Laufe des Vormittags die geladenen Nachbarvereine in den festgebenden Ort ein. Nach eingenommenen Mittagsmahle nahmen die Vereine Aufstellung zur eigentlichen Fahnenübergabe. Herr Pfarrer Seif aus Epfenhofen hatte die ehrenvolle Aufgabe, die Bedeutung des Festes in einer längeren Rede zu beleuchten. In begeisternden Worten schilderte der Redner die hohe Bedeutung der Fahne als Banner um das sich die Mitglieder der Vereine bei allen Veranlassungen scharen sollten, die Vereinsmitglieder ermahnend, die Ehre derselben als Symbol der Eintracht und Liebe heilig zu halten“. Weiter führt der Bonndorfer Anzeiger aus: „Der Toast auf unseren verehrten Kaiser verdient noch der besonderen Erwähnung, da die Schweizer Musik von Schleitheim demselben einen kräftigen Tusch widmete, wofür sie mit allgemeinem, nicht enden wollenden Applaus belohnt wurde“. Leider konnte die Fahne nicht über den 2. Weltkrieg gerettet werden, denn sie verbrannte mit Instrumenten, Vereinsunterlagen usw. beim bereits erwähnten Rathausbrand im April 1945. Eine neue Fahne wurde nie mehr angeschafft. In den Jahren 1878 bis 1882 muß der Musikverein Fützen sehr rege gewesen sein, denn in verschiedenen Inseraten aus Stühlingen, Schleitheim und anderen Orten wird auf musikalische Unterhaltungen mit dem Musikverein Fützen hingewiesen bzw. geworben. Am 31. Juli 1882 wurde das Foto unter Bilder\Archivbilder aufgenommen und es ist anzunehmen, dass in diesem Jahr das 10-jährige Bestehen gefeiert wurde. Wiederum können wir uns auf die Aufzeichnungen des Musikvereins Schleitheim stützen, wonach der Musikverein Fützen zusammen mit dem Musikverein Schleitheim am 20. Mai und am 2. September im Jahre 1883 zwei gut besuchte Waldfeste ausgerichtet haben. Für die Zeit von 1883 bis 1905 ist es uns nicht gelungen, weitere Einzelheiten über das Vereinsleben des Musikvereins aufzutreiben. So sind wir wieder auf mündliche Überlieferungen angewiesen. Im Jahre 1905 gab es einen Dirigentenwechsel im Verein. Ernst Gleichauf (im Volksmund Glaser Ernst genannt) wurde mit dem Amt des Dirigenten beauftragt, das er bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges innehatte. Die Zeit zwischen den Weltkriegen Recht bemerkenswert ist das Jahr 1924 als in Fützen ein zweiter Musikverein entstand, der „die junge Musik“ genannt wurde. Welche Ursachen zur Gründung eines zweiten Musikvereines geführt haben, ist nicht überliefert. Die beiden Vereine existierten nebeneinander bis zum Jahre 1933. Auf politischen Druck, nach dem Umschwung im Jahre 1933, wurde eine Gleichschaltung der Vereine verlangt. Wer künftig Musik machen wollte, mußte im Rahmen der Gleichschaltung Mitglied der Reichsmusikkammer werden. Da die beiden Musikvereine nicht organisiert waren, dürfte dies mit ein Grund für die Fusion beider Vereine gewesen sein. Im Jahre 1934 meldete sich der Musikverein Fützen als Mitglied der Fachschaft „Reichsverband für Volksmusik“ an und durfte dann ohne Verbot öffentlich auftreten. Die „junge Musik“ wurde von 1924-1925 vom Zöllner Breitenbach geleitet und von 1925 bis 1933 von Adolf Sigwart. Vorstand der „jungen Musik“ war Hermann Scheuch, Kassier Josef Rendler. Aus früheren Erzählungen ist zu entnehmen, daß in dieser Zeit ein sehr reges Vereinsleben herrschte. Die Konkurrenten scheuten keine Mühe, um den anderen einen Streich zu spielen oder eines auszuwischen. In den Fusionsverhandlungen wurde ein Kompromiß gefunden, und so wurde Ernst Gleichauf Dirigent der „alten Musik“ und Vorstand wurde Hermann Scheuch von der „jungen Musik“. Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges wurde das Vereinsleben eingestellt, denn ein großer Teil der aktiven Musiker wurde eingezogen. Wie auch schon im ersten Weltkrieg, so mußten auch im zweiten Weltkrieg Musiker aus Fützen ihr Leben für Volk und Vaterland hingeben. Die Nachkriegsjahre -Wiederanfang- Schon im Jahre 1947 begann man wieder mit den Instrumenten, die nicht im Rathaus verbrannt waren, zu proben. Gegen Butter, Eier und Speck wurden die kaputten Instrumente bei der Firma Reisser repariert. Die treibende Kraft, die den Musikverein wieder neu aufleben zu lassen, war Otto Gut. Er war es auch, der auf Sonntag, den 20. November 1949 ins Gasthaus „Zum Hannesli“ zur Gründungsversammlung des Musikvereins „Eintracht“ einlud. Otto Gut wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Weiter wurden gewählt: 2. Vorsitzender Ernst Basler, Schriftführer und Kassenwart: Josef Rendler und zum Dirigenten Adolf Roth. Bis zur Fertigstellung des Proberaumes in dem im Wiederaufbau befindlichen Schul- und Rathaus, stellte Bürgermeister Gleichauf dem Verein ein Zimmer im gemeindeeigenen Haus, Niederdorf Nr. 121, zur Verfügung. Eine Satzung mußte erstellt werden. Die französische Kommandantur in Donaueschingen mußte die Genehmigung erteilen. Im Juli 1951 feierte unser Verein dann mit Verspätung, sein 75-jähriges Bestehen. Der finanzielle Erfolg war so gut, daß endlich die notwendigen Instrumentenanschaffungen getätigt werden konnten. In der Festschrift des Musikvereins Schleitheim ist zu lesen, daß es ihnen am 22. Juli 1951 in Fützen schwergefallen sei, bei großer Hitze und gutem Fützener Bier (Galli-Bier) nüchtern zu bleiben. In den 50er Jahren gab es verschiedene Dirigenten- und Vorstandswechsel, die dem Verein nicht immer gut taten. Der Verein war anfangs der 60er Jahre auf dem Tiefstpunkt. So zählte der Verein Ende 1961 nur noch ganze 12 Mitglieder mit denen ein ordentliches musizieren nicht mehr möglich war. Daß der Verein nicht aufgelöst wurde ist einigen wenigen Musikern zu verdanken, die den Mut hatten, diese Krise durchzustehen. Besonders möchten wir hier vier Namen nennen, die die Auflösung verhinderten: Ernst Basler 1. Vors., Otto Gut, Josef Meister und Josef Rendler. Im Jahre 1964 ist es der damaligen Vorstandschaft gelungen, Herrn Musikdirektor Kurt Gäsert aus Blumberg als Dirigent zu gewinnen. Dem damaligen 1. Vorstand Ernst Basler und Kurt Gäsert ist es zu verdanken, daß sie durch konsequente Ausbildung von Jugendlichen den Verein wieder nach oben brachten. 1965 bewarb sich der Verein für die Durchführung des Bezirksmusikfestes des Blasmusikverbandes Hochrhein, Bezirk IV. Das Fest wurde vom 17. bis 19. Juli ausgerichtet. 25 Kapellen besuchten unser Fest, das zu einem großen Erfolg wurde. Zum ersten Mal wurde das Fest in einem Festzelt durchgeführt. Im Jahre 1967 gab es eine Änderung im Vorstand. Der bisherige 1. Vorsitzende Ernst Basler stellte das Amt zur Verfügung. Der damals 23 jährige Johann Zeller wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt hatte er 26 Jahre, bis zum Jahre 1993, inne. Schon wieder drei Jahre nach dem großen Bezirksmusikfest wurde ein Sommerfest im Festzelt vom 27. bis 29. Juli 1968 durchgeführt. Über ein Dutzend Vereine besuchten unser Fest. Mit dem Festerlös konnten die dringend benötigten Instrumente angeschafft werden, die auf Grund der starken Zunahme der Vereinsstärke notwendig waren. Blütezeit unter der neuen Musikergeneration Wie bereits erwähnt ist es dem Musikverein durch konsequente Heranziehung von Nachwuchsmusikern gelungen, den Verein wieder auf eine gesunde musikalische Basis zu stellen. Diese jungen Musiker übernahmen nun Verantwortung im Verein. Im Jahre 1972 löste Ewald Gut den bisherigen Dirigenten Kurt Gäsert ab. Herr Gut hatte sich seine ersten Sporen schon durch die Leitung der Tanzabteilung (die Randenmusikanten) verdient. Die Vorstandschaft bestand nun aus einem jungen, dynamischen Team, das die Aufgaben konsequent anpackte. Eine gute Kameradschaft, gepaart mit viel Idealismus, gefördert durch Ausflüge und kleine Festlichkeiten, war der Garant für den kontinuierlichen Aufstieg. Unser 100-jähriges Jubiläum feierten wir verbunden mit dem Bezirksmusikfest vom 11. bis 15. Mai 1972. 28 Vereine gaben sich die Ehre, bei uns zu musizieren. Ein Höhepunkt war der große Unterhaltungsabend mit der „Original Donauschwäbischen Blasmusik“ unter der Leitung von Josef Augustin und Hansel Krönauer. Die Kraftanstrengung an diesen 5 Tagen war enorm, aber es hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Fützen konnte sich von seiner besten Seite zeigen und der Erfolg war Ansporn, auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die Organisation wurde von Verbandseite gelobt. Anläßlich des Weihnachtskonzertes am 25. Dezember 1972, unter der Leitung von Ewald Gut, traten erstmals in der Geschichte des Musikvereins Fützen Mädchen als aktive Mitglieder in unserem Verein auf. Auch haben sich die Aufgaben des Vereins erweitert. So wurde 1971 erstmals ein Seniorennachmittag veranstaltet. Diese Seniorennachmittage werden im jährlichen Wechsel von einem örtlichen Verein organisiert und von allen Vereinen mitgestaltet. Ein besonderer Meilenstein in der Fützener Vereinsgeschichte stellte die Einweihung der Mehrzweckhalle am 8. und 9. Dezember 1973 dar. Durch Veranstaltungen in der Halle hatten nun die Vereine die Möglichkeit, eine gesunde finanzielle Grundlage zu schaffen, die unabdingbar ist, um einen Verein führen und am Leben erhalten zu können. Schon zwei Wochen später bestritt der Musikverein das erste gemeinsame Weihnachtskonzert mit dem Gesangverein Fützen. Besonders möchten wir auch die Hallenfasnachtsabende erwähnen, die der Musikverein bis zur Übernahme durch die Narrenzunft veranstaltete. Der Musikverein überbrückte mit seinen legendär gewordenen „Spectaculum“-Abenden über ein Jahrzehnt das närrische Geschehen, als die Fasnacht in Fützen darniederlag. Selbstverständlich wirken wir auch immer bei den Auftritten unserer „Eggäsli“ Narrenzunft, bei Veranstaltungen und an Narrentreffen mit. Erstmals im Oktober 1974 (Chilbi, 3. Sonntag im Oktober), hielten wir unser inzwischen zur Tradition gewordenes Wein- und Schlachtfest in der Mehrzweckhalle in Fützen ab. Die aus eigener Produktion und Metzgerei gefertigten Speisen erfreuen sich auch heute noch größter Beliebtheit. Unzählige Musikvereine haben uns in den letzten Jahren zu diesem Anlass besucht. Inzwischen haben auch andere Vereine dieses Erfolgsrezept übernommen. Da das Musizieren nicht zu kurz kommen soll, ist immer wieder eine Erfolgskontrolle wichtig. So nahmen wir schon im Jahre 1964, unter der Leitung von Kurt Gäsert, an einem Wertungsspiel in der Unterstufe, in Schwörstadt teil. Die Benotung lautete „gut“ für das Selbstwahlstück „St. Hubertus Jagdouvertüre“ und „sehr gut“ für das Pflichtstück „Ländliche Suite“. Unter der Leitung von Ewald Gut stellten wir uns am 23. Mai 1974 der Bewertung in Bad Säckingen. Mit dem Mittelstufenstück „Schwarzwaldzauber“ und dem Pflichtstück „Präludium und Fugetta“ erspielten wir einen ersten Rang. Und wieder am 24. April 1994 traten wir zur Bewertung unter der Leitung von Dirigent Karl-Heinz Hübl, beim Wertungsspiel des Verbandes in Waldshut an. In der Mittelstufe erhielten wir für das Selbstwahlstück „Choral and Rock out“ und das Pflichtstück „Allegro Festivo“ einen 1. Rang. Am 23. Mai 1974 präsentierte der Musikverein Fützen der Öffentlichkeit seine neuen Uniformen. Der neue Stil, eine Einheitskleidung, löste die alte militärische Uniform ab. Ein besonderer Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte war die Verleihung der Pro-musica-Plakette. Wir verbanden diese Feier mit einem Galakonzert, das durch die Stadtkapelle Blumberg und die Stadtmusik Schaffhausen hervorragend bestritten wurde. Landrat Dr. Gutknecht überreichte im Beisein von Herrn Bürgermeister Gerber und Verbandsvizepräsident Flum, im Auftrag von Bundespräsident Heinemann, die Urkunde und die Plakette. Die Pro-musica-Plakette wird nur an Musikvereine verliehen, die nachweisen können, daß sie 100 Jahre alt und immer noch aktiv tätig sind. Anläßlich dieses Festes haben wir drei ehemalige verdiente Musiker, die 40 Jahre im Verein tätig waren, zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es waren dies Otto Gut, Josef Rendler und Josef Meister. Die drei Jubilare waren die ersten Ehrenmitglieder des Musikvereins Fützen. Im Frühjahr 1977 führten wir ein Musikfest vom 13. – 16. Mai durch. Es besuchten uns 24 Musikkapellen. Die Festtermine im Mai haben sich in Fützen sehr gut bewährt. Die ersten Feste im Frühjahr werden immer gut besucht, wenn auch wie schon vorgekommen, auf dem Zelt noch Schnee lag. Eine gute Heizung ist eben unabdingbar. Selbstverständlich nahmen wir auch an der Eröffnung der Museumsbahn Wutachtal am 19. Mai 1978 teil. Diese Bahn ist inzwischen zu einer Attraktion in unserer Region geworden und lockt jährlich tausende Personen an. Immer wieder werden wir zu musikalischen Auftritten bei dieser Institution gerufen, was wir gerne wahrnehmen. In unzähligen Besuchen nahmen wir in den letzten 50 Jahren an Konzerten und Festen bei befreundeten Musikvereinen, auch außerhalb unseres Verbandsbezirkes, teil. Die Grenzlage von Fützen zu den drei großen Blasmusikverbänden Hochrhein, Schwarzwald-Baar und Hegau-Bodensee zwingt uns zu Besuchen von Musikvereinen in allen drei Verbänden. Dies bringt uns aber den Vorteil, daß wir an unseren Festen von Vereinen aus diesen Bereichen besucht werden. Zum 110-jährigen Jubiläum, verbunden mit dem Bezirksmusikfest des Blasmusikverbandes Hochrhein, Bezirk IV, haben wir für die Zeit vom 30.4. bis 3.5.1982 geladen. Es besuchten uns 24 Vereine. Wieder konnten wir ein schönes Fest feiern. Zu den Höhepunkten zählte der Auftritt der Original Kapelle Egerland, unter der Leitung von Conny Dellner und mit dem Ansager Hermann Lederer. Unsere drei Ehrenmitglieder Josef Meister, Otto Gut und Josef Rendler mußten wir innerhalb von eineinhalb Jahren 1982 und 1983 zu Grabe tragen. Diese drei Männer hatten großen Anteil am Wiederaufbau unseres Vereines nach dem 2. Weltkrieg. Am 25.12.1982, anläßlich des Weihnachtskonzertes, legte unser Dirigent Ewald Gut den Taktstock beim Musikverein Eintracht nieder. Allerdings als aktives Mitglied blieb er dem Musikverein bis 2002 erhalten. Die Tanzabteilung Randenmusikanten wurde aber von ihm bis 1992 weiter dirigiert. Herr Gut hat sich große Verdienste beim Musikverein Fützen erworben und wurde deshalb 1993 zum Ehrendirigenten ernannt. Herr Gut wurde von Karl Kienzle aus Stühlingen abgelöst, der jedoch nur knappe zwei Jahre den Verein dirigierte. Herr Kienzle wurde 1984 von Karl-Heinz Hübl abgelöst, der bis heute dem Musikverein musikalisch vorsteht. Karl-Heinz Hübl hat den Verein in den Jahren seiner Dirigententätigkeit zu neuen Höhen geführt. Ausbildung, Integration und Förderung von Jungmusikern, neue Ideen für Konzerte, Blasmusik für jeden Geschmack sind Hauptmerkmale der Dirigententätigkeit von Herrn Hübl. 2004 konnten wir Karl-Heinz Hübl zum 20-jährigen Dirigentenjubiläum gratulieren. Die Gemeinde Fützen konnte im Jahre 1983 das 900-jährige Jubiläum feiern. Dieses Fest wurde vom 12. bis 16. Mai 1983 mit einer großen Feier im Festzelt durchgeführt. Das Fest wurde von allen Fützener Vereinen organisiert und fand großen Anklang bei der Bevölkerung von Fützen und den umliegenden Gemeinden. Dieses Fest war aber auch der Grundstock für eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Vereinen, die bis heute noch anhält. Mit der Ausrichtung des Festes konnten wir aber auch der ehemaligen Gemeinde Fützen und der Stadt Blumberg Dank sagen, für ihre finanziellen Unterstützungen die sie uns gewährten. Schon in den Vorkriegsjahren hat die Gemeinde Fützen den Musikverein finanziell unterstützt ohne deren Hilfe der Bestand des Musikvereins nicht hätte gehalten werden können. Bei den Uniformbeschaffungen in den Jahren 1965 und 1974 zeigte sich die Gemeinde Fützen großzügig, ebenso die Stadt Blumberg bei der Neuanschaffung im Jahre 1994. Auf Initiative unseres 1. Vorsitzenden Johann Zeller wurde am 16. und 17. August 1986 das erste Fützener Dorffest im Pfarrgarten durchgeführt. Alle Fützener Vereine der Gesangverein, der Musikverein, die Landfrauen, der Sportverein, die freiw. Feuerwehr und die Eggäsli Zunft, richten gemeinsam dieses Fest aus. Es wurden 1987, 1988 und 1991 noch drei weitere Dorffeste im Pfarrgarten organisiert. 1994, 1996, 1998 und 2000 fanden diese in und um die Zehntscheuer statt. Wiederum im Mai 1987 feierten wir das 115-jährige Bestehen. Vom 28. Mai bis 1. Juni 1987 besuchten uns 14 Musikvereine. Das Fest wurde bei guter Witterung in einem Festzelt durchgeführt. Bei kirchlichen Veranstaltungen, wie Pfarrfamilientage, Fronleichnam, Weißer Sonntag usw. tritt der Musikverein immer wieder bei allen Konfessionen auf. Ein gemeinsames Kirchenkonzert, gestaltet vom Musikverein Fützen, Gesangverein Fützen, Schola Fützen und der Tanzkapelle Seven Up, stellte den Höhepunkt am 18.11.1990 dar. Die St. Vitus Kirche war voll besetzt und die Zuhörer waren von der Qualität der Aufführungen begeistert. Das 120-jährige Bestehen des Musikvereins und das 20-jährige Bestehen der Tanzabteilung „Randenmusikanten“ feierten wir wieder mit einem großen Zeltfest. Das Festprogramm erstreckte sich über fünf Tage vom 30. April bis 4. Mai 1992. 21 Musikkapellen waren bei uns Gast und gaben eine eindrucksvolle Demonstration der Blasmusik. Höhepunkte waren eine volkstümliche Musikantenparade zum 20-jährigen Jubiläum der Randenmusikanten und ein Galakonzert mit der Stadtkapelle Blumberg, die zu den besten Musikkapellen in unserer Region gehört. Dem Dirigenten der Tanzabteilung „Randenmusikanten“ Ewald Gut und dem 1. Vorsitzenden Johann Zeller wurde an diesem Abend die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg für 20 bzw. 25-jähriges Ehrenamt überreicht. Nach 26-jährer ununterbrochener Tätigkeit als 1. Vorsitzender, übergab Herr Johann Zeller dieses Amt an seinen Nachfolger Kurt Gleichauf, der bis dahin das Amt des 3. Vorstandes ausübte. Herr Zeller hat den Verein mit seinen Vorstandskollegen in dieser Zeit entscheidend mitgeprägt und konnte seinem Nachfolger einen in jeder Hinsicht geordneten Verein mit 49 aktiven Musikerinnen und Musikern übergeben. Das Amt des Kassiers wurde zum gleichen Zeitpunkt vakant und so übernahm Johann Zeller diesen Posten und blieb somit im Vorstandsteam. Anläßlich eines Doppelkonzertes mit dem Musikverein Eggingen wurden am 16. Oktober 1993 die neuen Uniformen der Öffentlichkeit vorgestellt. Die neue Uniform ersetzte die alte, 1974 angeschaffte Uniform. Durch eine großartige Spendenaktion und einem beachtlichen Zuschuß durch die Stadt Blumberg konnte dieser finanzielle Kraftakt bewältigt werden. Zum ersten Mal in der Geschichte des Musikvereins Fützen konnte im Jahre 1995 eine Jugendkapelle des Musikvereins beim Blasmusikverband angemeldet werden. Herr Gerd Gut, Vizedirigent unserer Kapelle, hatte die Leitung von 1995 bis 2004. Ab 2004 übernahm Peter Meister die Leitung der Jugendkapelle. Das Debüt gab die Jugendkapelle im November 1995 bei unserem Konzertabend zusammen mit dem Gesangverein Fützen. Den 125-jährigen Geburtstag konnte der Musikverein vom 01. – 05. Mai 1997 mit einem großen Zeltfest, verbunden mit dem Bezirksmusikfest des Arbeitsbezirkes 4 „Oberes Wutachtal“ des Blasmusikverbandes Hochrhein feiern. Während fünf Tagen boten wir für Gäste jeden Alters ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm. Höhepunkt war der Umzug am Sonntag von 14 Musikkapellen durch unser Dorf. Das zu diesem runden Geburtstag obligatorische Festbankett wurde am 31. März 1997 verbunden mit einem Konzertabend in der Buchberghalle abgehalten. Das Konzert wurde vom Gesangverein, der Schola und dem Musikverein gestaltet und durch zahlreiche Gratulanten ergänzt. Seit 2001 werden unsere Zöglinge in der Musikschule in Blumberg ausgebildet. Diese Zusammenarbeit wurde notwendig, da die Anzahl der Nachwuchsmusiker erfreulicherweise zunahm und im Verein selbst nicht genügend qualifizierte Ausbilder zur Verfügung standen. Parallel zur Ausbildung in der Musikschule werden die Zöglinge schon früh in die Jugendkapelle des Musikvereins integriert. Vom 30. April bis 03. Mai 2004 wurde ein Frühlingsfest im Festzelt auf dem Festplatz in Fützen gefeiert. Auch bei diesem Fest durften wir gleichzeitig das Bezirksmusikfest unseres Arbeitsbezirkes ausrichten, wodurch uns am Sonntagnachmittag wiederum 13 Gastkapellen besuchten. Als Gesamtchor spielten alle 13 Vereine gemeinsam vor dem Umzug 2 Stücke auf dem Platz vor dem Rathaus. Im Verlauf seiner bewegten Geschichte war der Musikverein Fützen in mancherlei Hinsicht beispielhaft und wegweisend: Konzerte, Musikerfreundschaften, Mitwirkung bei kirchlichen und weltlichen Anlässen, Pflege der Geselligkeit, Musikfeste, Dorffeste, Hallenfasnachten, Wein- und Schlachtfeste, Jugendarbeit und Jugendkapelle, seien hier nur als Schlagworte genannt. Verantwortungsbewußtsein, Ideenreichtum, Engagement und Liebe zur Blasmusik werden den traditionsreichen Verein in Zukunft tragen. Der Musikverein Fützen wird auch weiterhin einen wichtigen kulturellen Beitrag in unserer Raumschaft leisten, aus Liebe zu Volk, Heimat und Blasmusik.